Mietfahrräder für den Rhein-Erft-Kreis
von s.fusshoeller-kleinert
Am 17. Mai 2022 stellt die REVG am FahrgastCenter in Bergheim das Bike-Sharing-Unternehmen nextbike GmbH als neuen Vertragspartner vor. Das Leipziger Unternehmen ging Ende April nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren als Gewinner für das Bike-Sharing-System im Rhein-Erft-Kreis hervor.
Nach den Sommerferien 2022 sollen die Räder bereits in sechs Kommunen zur Ausleihe bereitstehen. Für die erste Umsetzungsstufe haben Bedburg, Bergheim, Erftstadt, Frechen, Kerpen und Pulheim einen Bedarf von insgesamt 339 Fahrrädern ermittelt. Inbegriffen sind 12 E-Bikes, die Erftstadt bestellt hat und für die sie zwei Ladestationen einrichten wird. Die übrigen Städte starten zunächst mit einem Angebot an konventionellen Rädern, wofür insgesamt 56 virtuelle Stationen geplant sind. Eine Ausweitung des Angebots auf zum Beispiel E-Lastenräder soll zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich sein.
Die Stadt Wesseling hat eine Teilnahme am kreisweiten System für das Jahr 2023 in Aussicht gestellt. Ob sich auch Elsdorf und Brühl dem System anschließen, ist noch offen, da die Entscheidungsprozesse noch laufen.
„Die jährlichen Gesamtkosten für das Angebot betragen bei den aktuell beteiligten Kommunen knapp 390 000 Euro“, erläutert REVG-Geschäftsführer Martin Gawrisch und betont gleichzeitig den Vorteil der Leihräder, die eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot darstellen. Jede Kommune legt dabei selbst fest, wo Fahrradabstellflächen als feste oder virtuelle Stationen sinnvoll sind. Bis auf eine feste Station in Erftstadt wird es ausschließlich virtuelle Miet- und Rückgabestationen geben. Die Position der virtuellen Plätze wird dem Nutzer in der Buchungs-App der REVG angezeigt.
„Ein möglichst flächendeckendes Fahrradmietsystem stellt im suburbanen Raum eine umweltschonende und preiswerte Mobilitätsalternative für kurze und mittlere Distanzen, vor allem die so genannte letzte Meile, dar. Ich begrüße das Fahrradmietsystem als wichtigen Baustein für eine erfolgversprechende Mobilitätswende“, freut sich Landrat Frank Rock und hebt auch das Design der Mieträder hervor. „Die durch die Markenfarbe Orange sehr auffällig gestalteten Fahrräder werden hoffentlich schon bald an allen Mobilstationen des Rhein-Erft-Kreises den Nutzern ins Auge fallen.“
Walter Reinarz verfolgt mit dem neuen Verkehrsangebot unter dem Markennamen „mobic“ vor allem die Angebotsausweitung mit einer auf die Bedürfnisse der Nutzer/innen angepassten Mobilitätsform. „Ein vielseitiges, multimodales Angebot wird es den Pendlerinnen und Pendlern leichter machen, auf emissionsfreie Verkehrsmittel ganz oder teilweise umzusteigen.“ Neben Bus- und Bahnpendlerinnen und –pendlern stehen die Räder natürlich auch Touristinnen und Touristen zur Verfügung. Inhaberinnen und Inhaber eines VRS-eTickets können das Angebot zu reduzierten Preisen nutzen. „So kommen Kunden, die im Zuge des 9-Euro-Tickets in diesem Sommer ein Abonnement abschließen, nach Betriebsstart des Verleihsystems bereits in den Genuss der rabattierten Fahrrad-Leihgebühr“, macht Reinarz aufmerksam.
Als Treiber der Mobilitätswende hat die nextbike GmbH bereits in über 300 Städten und 20 Ländern weltweit individuelle Bike-Sharing Systeme umgesetzt. Bereits seit 2004 realisiert der Leipziger Bike-Sharing Pionier nachhaltige Mobilitätsangebote im urbanen Raum – und jetzt auch im Rhein-Erft-Kreis. „Das Fahrrad ist das wohl nachhaltigste Fortbewegungsmittel überhaupt und gleichzeitig eine günstige Alternative zum Auto. Mit unserem System leisten wir daher einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und bieten unseren Nutzenden gleichzeitig ein unkompliziertes und flexibles Angebot für die letzte Meile und darüber hinaus,“ erklärt Dennis Steinsiek, Head of Business Development Mobility bei nextbike.