REVG nimmt Wasserstoffbusse in Betrieb

von s.fusshoeller-kleinert

Die REVG hat kürzlich zwei neue Solaris Wasserstoffbusse in Betrieb genommen.
Bis zum Jahr 2030 strebt sie die Umstellung ihres gesamten Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebstechnologien an.

Die Anlieferung der ersten beiden Wasserstoffbusse des Typs Solaris Urbino nE 12 Hydrogen als Solofahrzeuge erfolgte Ende Juni 2024. Weitere 24 Fahrzeuge sind bei Solaris bestellt, die laut Hersteller Mitte des Jahres 2025 zu erwarten sind.

Die neuen Busse sind mit einer 70-kW-Wasserstoff-Brennstoffzelle ausgestattet, in der Wasserstoff in Strom umgewandelt wird. Dieser wird in Hochleistungsbatterien gespeichert und für den Antrieb der Fahrzeuge genutzt. Die Fahrzeuge verfügen über drei Türen für den Ein- und Ausstieg. Hierbei handelt es sich um einen Test, ob die weitere Türe Einfluss auf die Fahrplaneinhaltung, also Pünktlichkeit, haben könnte. Die 2025er Busse verfügen über neueste Abbiege-Assistenzsysteme sowie Spiegelkameras, die eine Sicht auf den „Toten Winkel“ bieten. Die bisherigen Komfortstandards in den REVG-Bussen, wie z. B. W-LAN, Rollstuhlrampe und Informationsanzeiger, bleiben erhalten.

Die Umstellung eines Teils der Busflotte auf Wasserstoff wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr mit insgesamt 7,488 Mio. Euro gefördert.

Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.


Die Förderung ermöglicht es der REVG, die Anschaffungskosten der umweltfreundlichen – aktuell immer noch mehr als doppelt so teuren – Technologie zu tragen.

Insgesamt setzt sich der Fuhrpark der REVG aus 109 Diesel-Linienomnibussen und den zwei neuen Solaris Urbino 12 Hydrogen Wasserstoffbussen sowie vollelektrisch betriebenen Minivans für den On-Demand-Verkehr zusammen. Mit dem Projekt „REVG emissionslos 2030“ strebt das Verkehrsunternehmen des Rhein-Erft-Kreises die vollständige Umstellung von fossilen Kraftstoffen auf alternative Antriebe an.

Dank der von der Spedition H. Freund neu auf dem Betriebsgelände der REVG errichteten Wasserstofftankstelle mit Trailer-Belieferung steht der REVG seit Oktober 2024 die benötigte Infrastruktur zur Verfügung. Die Wasserstofftankstelle sichert die Betankung der REVG-Busse mit ausschließlich grünem Wasserstoff und ermöglicht den regelmäßigen Einsatz der Fahrzeuge auf den REVG-Buslinien im Rhein-Erft-Kreis.

Walter Reinarz, Geschäftsführer der REVG, erläutert: „Mit der Umstellung unseres Fuhrparks auf alternative Antriebe leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele der Bundesregierung, zudem trägt sie zur Reduzierung der CO2- und Lärmemissionen im Rhein-Erft-Kreis bei.“

Landrat Frank Rock freut sich über diesen wichtigen Schritt hin zu einer klimafreundlichen Mobilität im Rhein-Erft-Kreis und betont: „Die Inbetriebnahme der ersten Wasserstoffbusse der REVG zeigt, dass wir unsere Pläne für eine emissionsfreie Mobilität konsequent vorantreiben. Wir schaffen ein Mobilitätsangebot, das nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Lebensqualität der Menschen im Rhein-Erft-Kreis nachhaltig verbessern wird. Ob Wasserstoff der zentrale Energieträger der Mobilität der Zukunft sein wird, bleibt abzuwarten – sicher ist jedoch, dass wir mit dieser Technologie einen wichtigen Grundstein für eine nachhaltige Verkehrswende legen.“

Die Entscheidung zur Umstellung auf alternative Antriebe wurde nach einer durch den Aufsichtsrat des Unternehmens beauftragten und in 2020 durchgeführten umfangreichen Machbarkeitsstudie getroffen. Das Projekt „REVG emissionsfrei 2030“ nimmt seither Fahrt auf. Im Jahr 2022 erfolgte die Ausschreibung für die Lieferung von insgesamt 26 Wasserstoff-Brennstoffzellen-Linienbussen.